Mein BUND fürs Leben

Lange habe ich überlegt. Umweltschutz habe ich immer nur als nebensächlich erachtet. Ich war nie derjenige, der seinen Müll getrennt hat oder sich auch nur darum bemüht hätte. Deswegen haben mich meine Nachbarn auch immer ein wenig kläglich angeschaut, wenn ich die große blaue Tüte wieder zum Müll gebracht habe. “Der blaue Engel” hatte für mich bisher mehr die Bedeutung eines stark alkoholisierten Glücksbringers, als eines Umweltretters.

Wenn man sich aber einmal genauer mit dem Thema beschäftigt, kommt man schnell zur Erkenntnis, dass es mittlerweile um mehr geht. Die Welt, wie wir sie kennen, befindet sich in einem immer schnelleren Wandel. Die Meeresspiegel steigen, die Bodenschätze Afrikas werden geplündert und Kyoto läuft aus. Jeder redet vom Umweltschutz, und jeder wünscht sich eine saubere Welt, doch bei sich selbst fängt er nicht an. Es ist eben doch einfacher, morgens die Brötchen mit dem Auto zu holen, obwohl der Bäcker am Ende der Straße liegt. Schönere saubere Welt also. Immerhin ist das eigene Auto ja ein sparsamer Golf. Doch bis jetzt habe ich auch so gedacht.

Es ist wichtig, sich über diese Welt Gedanken zu machen. So hat es bei mir auch angefangen. Wer jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit fährt und nur ausrechnet, wieviel CO2 dabei ausgestoßen wird, kommt irgendwann zwangsläufig hierzu. Doch die meisten belassen es dann auch dabei. Bei mir war es ein langer Weg. Vom Auto zur Mülltrennung und dann auch noch zum Fahrrad. Das Bewusstsein erlangen, dass Handeln Verantwortung bedeutet. Dass Produkte, gekauft vor Ort, Ausbeutung weltweit bedeuten. Ja, sogar, dass man selbst mitschuldig daran ist. Ich konnte nicht mehr einfach wegschauen.

Jeder hat ein Handy und die wenigsten wissen, woher die Rohstoffe dafür kommen. Im Kongo bauen Kinder unter unwürdigsten Bedingungen diese ab. Sollten sie aufgeben, ist Prügel noch die geringste Strafe dafür. Doch die finanziellen Gewinne verbleiben nicht bei ihnen oder vor Ort. Sie fließen in dubiose Verzweigungen, aus Politik und internationalen Unternehmen, wie in dieser Dokumentation ersichtlich:

Irgendetwas muss man dagegen tun. Ich schäme mich dafür, dies auch unterstützt zu haben. Dies möchte ich jetzt ändern. Diese Wegwerfgesellschaft muss überdacht werden.

Aus Zufall bin ich dann auf den BUND gestoßen. Zwar habe ich schon öfters Infostände in den Innenstädten gesehen oder von Protesten gegen Industrieneubauten gehörten, die auf Vogelschutzgebieten oder Biotopen errichtet werden sollen. Meistens habe ich dies nur weggelächelt. Doch wenn es immer nur weggelächelt wird, wird es irgendwann nichts mehr zum Weglächeln geben.

Wir sind es unseren Kindern schuldig. Vielleicht ist die Reaktion übertrieben, vielleicht werde ich unwohl fühlen, auf einmal “grün” zu sein. Doch irgendwie fühlt es sich gut an. Und jetzt nur noch so handeln. Ich bin bereit! Das ist mein BUND fürs Leben.

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